Offenheit ist kein „Weg“, sondern eine Entscheidung. Du kannst Dich jederzeit entscheiden, Dich vollkommen zu öffnen. Vielleicht sagst Du: „Ich will mich öffnen und alles fühlen, aber ich kann nicht.“ Nun, Du kannst es nicht, weil Du nicht alles fühlen willst. Ein Teil von Dir weigert sich immer noch, den ganzen Weg zu gehen. Anderenfalls, wärst Du ganz einfach schon da.

Sehr oft tun wir das unbewusst. Also, um bewusste Entscheidungen treffen zu können, müssen wir uns erst einmal klar machen, was wir tun. Was uns zu unserer ersten Übung bringt.

Gebende Hände
Gebende Hände

Wir werden dafür zwei einfache Handgesten einsetzen. Lass mich diese erst einmal erklären.

Stell Dir vor, Du gibt’s jemandem ein Geschenk. Da es ein Geschenk ist, erwartest Du keine Gegenleistung. Deine einzige Hoffnung – nicht Erwartung, sondern Hoffnung – ist, jener Person Freude zu bereiten. Also, mit beiden offenen Händen, bietest Du Dein ganzes liebendes Herz. Du gibst Dich selbst voll und ganz der anderen Person und der Welt. Daher sind das „gebende Hände“. Das ist natürlich eine Geste der Offenheit.

Eine der Gesten der Nicht-Offenheit sind die “geballten Fäuste”. Stell Dir vor, Du willst wirklich, wirklich nicht in einer bestimmten, vielleicht sehr schmerzhaften, Situation sein. Nicht nur die Fäuste sind geballt, Du beißt auch die Zähne zusammen. In der Tat ist Dein ganzer Körper angespannt.
Damit es klar ist, Du solltest tun, was Du kannst, um ungesunden Situationen zu entkommen. Aber manchmal fühlt sich das Leben einfach nicht gut an und das Einzige, was wir tun können, ist, es zu akzeptieren. Und meistens wollen wir diese Realität nicht akzeptieren. Lieber verkrampfen wir und weigern uns loszulassen. Deshalb wird dieser Zustand am klarsten ausgedrückt durch Gedanken wie „ich will nicht“, oder „ich kann nicht“.

Geballte Fäuste
Geballte Fäuste

Nun, diese beiden Gesten und die jeweils darunterliegende Geisteshaltung lassen sich nicht vermengen. Du kannst nicht wahrheitsgemäß „ich liebe dich“ sagen, mit geballten Fäusten. Genauso wenig, wie Du ehrlich “ich hasse dich” mit gebenden Händen sagen kannst. Beide sind klar unterscheidbar.

Es mag so erscheinen, als würden nur wenige Situationen zu diesen Beschreibungen passen und als wären die meisten irgendwo dazwischen. Aber genau genommen sind sie das nicht. Wenn Du der Welt nicht mit “gebenden Händen“ begegnest, dann tust Du es mit mehr oder weniger “geballten Fäusten”. Selbst, wenn Du es nicht weißt.

Aber das ist der Punkt, uns unserer Entscheidungen bewusst zu werden. Dafür, wann immer Du kannst, mache die “gebenden Hände“, oder stelle sie Dir vor. Frage Dich, begegnest Du der Person, die Dir gegenüber ist, oder der Situation mit offenem Herzen, Dich selbst schenkend, ganz und gar? Denke nicht wirklich darüber nach. Stattdessen, lasse einfach Deine Hände, echte oder gedachte, für sich sprechen. Und, wenn Du nicht einfach „ja“ sagen kannst, dann sagst Du „nein“.

Wiederhole diese Übung, bis Dir Deine Entscheidungen offensichtlich werden.