Jedes Mal, wenn Du Dich weigerst, Dich zu öffnen, verlierst Du die Verbindung zu Deinem tiefsten Selbst. Dein eigentliches Selbst existiert in Form von Energie. Als solches ist dessen natürlicher Zustand dynamisch, sich stets verändernd. Deshalb hatte Dein Selbst nie eine festgelegte Gestalt und wird es auch nie haben. Nichtsdestotrotz ist jedermanns Energie vollkommen einmalig. Deine ist die Essenz Deiner Existenz, Deine tiefgründigsten Antriebe und Motivationen. Und es ist, buchstäblich, was Dich am Leben erhält. Daher kann die Wichtigkeit, Deine Energie ohne Behinderung fließen zu lassen, gar nicht überbewertet werden!
Die Verbindung zu Deinem Selbst zu verlieren, ist das größte vorstellbare Hindernis. Bedenke, falls die Durchblutung eines Deiner Organe gestört wäre, könnte dieses Organ absterben, so wie Du auch. Nun, wenn wir über das Hemmen des Flusses unserer Lebensenergie sprechen, zu einem gewissen Grad tut das fast jeder. Aus diesem Grund leben wir die meiste Zeit gar nicht wirklich, wir existieren lediglich. Aber glaube nicht mir, frage Dich einfach: Wie oft fühlst Du Dich wahrhaft lebendig? Fühlst Du Dich jeden Tag Deines Lebens so? Denn das ist es, was am Leben zu sein wirklich bedeutet, vollständig im Hier und Jetzt zu sein, hellwach, alles fühlend.
Da totale Offenheit unser natürlicher Geisteszustand ist, sollte es die einfachste Sache der Welt sein, dies zu erreichen. Doch es scheint unglaublich schwierig zu sein, diesen Zustand zu erhalten. Aber es ist nur deshalb so schwierig, weil wir die meiste Zeit gar nicht alles fühlen wollen. Wir wollen ganz einfach nicht die schlimmsten Augenblicke unseres Lebens genauso intensiv erfahren wie die schönsten. Daher verschließen wir uns, zu einem gewissen Grad, fast immer. Und die ganz wenigen Momente, wenn wir uns voll und ganz öffnen, sind die, an denen wir uns wahrhaftig lebendig fühlen.
Damit es keine Missverständnisse gibt: Es gibt keine Kraft außerhalb von Dir, die Dich dazu zwingt, Dich zu weigern, Dich zu öffnen und lebendig zu sein. Du entscheidest Dich, das zu tun. In Fällen von schwerwiegendem Trauma könnte es sogar notwendig sein und eine gesunde Entscheidung, sich zu weigern, alles zu fühlen, um den Tag zu überstehen. Zumindest für eine gewisse Zeit. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Das hier ist nicht darüber. Das hier ist über die kleinen Dinge. Alltäglicher Mist, den wir eigentlich bewältigen können, den zu fühlen wir uns trotzdem weigern. Weil es so viel leichter erscheint, nicht wahr? Das Problem ist, wir können nicht einfach von Offenheit zu Nicht- Offenheit und wieder zurück wechseln. Wir sind nun mal nicht so gebaut. Sobald Du Dich daran gewöhnt hast, Dich zu verschließen, ist es ein langer Weg zurück zu einem erfüllten und gesunden Leben.
Ob Du Dich entscheidest, ganz und gar zu leben oder nicht, denke stets daran: Es ist, war schon immer und wird auch immer Deine Wahl sein.